Lexikon Software Microsoft Lizenzen

Was ist eine Volumenlizenz? Welche Rechte habe ich mit welcher Lizenz? In unserem Lexikon klären wir Begriffe zum Thema Software und Lizenzen oder Lizenzierung und stellen Ihnen die verschiedenen Lizenzverfahren und Programme von Microsoft-Softwareprodukten vor.

Begriffserklärung Microsoft Lizenzen & Lizenzierung

B

Ein Boxenprodukt ist Software, die mit einer CD (also physisch) ausgeliefert wurde.

Kann physische Software verkauft werden? Solche Softwareprodukte können auf jeden Fall problemlos verkauft werden. Dies stützt sich auf den sogenannten “Erschöpfungsgrundsatz”, der besagt, dass, wenn einmal etwas in den Umlauf gebracht wurde, der Hersteller sein Recht an dem Produkt verwirkt. Dieser Erschöpfungsgrundsatz kommt in ganz Europa zum Tragen, wodurch dem EU-weiten Softwarehandel nichts mehr im Wege steht.

C

CAL steht für Client Access License und beschreibt eine besondere Lizenzierungsform, die hauptsächlich bei Microsoft zu finden ist. Es bedeutet, dass zusätzlich zu den Lizenzen für Server und Client – also das Gerät – auch Zugriffslizenzen benötigt werden, die den Server lizenzrechtlich zum Annehmen von Clientverbindungen autorisieren. Dabei gibt es zum einen Lizenzen pro Client, die gerätebezogen funktionieren. Das heißt, dass jeder Nutzer des jeweiligen Gerätes Zugriff zum Server erhält. Zum anderen gibt es Lizenzen pro User, womit derjenige Nutzer von einem beliebigen Gerät zugreifen und Serverdienste nutzen kann.

Die Funktion Windows 10 Continuum optimiert ihr Betriebssystem geräteübergreifend. Das heißt, dass Sie Ihren Arbeitsplatz überallhin mitnehmen können, denn dank Continuum ist ein Wechsel von Tastatur- auf Tablet- und Toucheingaben (wie etwa bei Convertible Notebooks) kein Problem. Ebenso problemlos können Sie oder Ihre Mitarbeiter dank Continuum For Phones das Smartphone an den PC-Monitor zu Hause anschließen. Die Inhalte auf dem Smartphone werden ganz einfach an die Desktop-Ansicht angepasst. Keine Ausreden mehr beim Home Office …

D

Jedes Unternehmen besitzt vertrauliche und hochsensible Daten, die nicht nach außen dringen sollten. Die Data Loss Prevention schützt Ihr Unternehmen gegen den möglichen Abfluss solcher Daten. Microsoft hat dafür sein eigenes Data Loss Prevention Tool. Dieses verhindert, dass ein Endnutzer, sprich Mitarbeiter, vorab festgelegte Daten an eine außenstehende E-Mail-Adresse oder einen öffentlichen Cloud-Speicherdienst schicken kann.

Anhand von Regeln und Richtlinien werden die betreffenden Daten und Dateien bestimmt.

Strengere staatliche und globale Vorschriften bezüglich Datenschutz und Zugriffsschutz zwingen Unternehmen mittlerweile dazu, DLP in ihre bestehenden Sicherheitsprogramme aufzunehmen.

Dank Downgrade-Rechten haben Sie die Möglichkeit, frühere Versionen einer Software einzusetzen. Wenn Sie statt Office 2013 also Office 2010 nutzen wollen, dürfen Sie das. Nicht möglich sind jedoch Editionswechsel wie z. B. der Einsatz von Microsoft Windows Home & Student statt Professional.

E

ESD – Electronic Software Distribution beschreibt ausschließlich über den elektronischen Weg (E-Mail) vertriebene Softwareprodukte. Meist werden nur der Product Key sowie ein Link zum Download der Software zur Verfügung gestellt. Bitte Vorsicht beim Kauf von ESD – derzeit gibt es viele Anbieter von entweder gefälschter oder nicht für den europäischen Markt autorisierter Software!

F

Ein Full Package Product ist für den Einzelhandel bestimmte Software zum Kauf, die in einer Box oder einer ähnlichen Verpackung im Ladengeschäft erhältlich ist, wie z. B. Microsoft Office Home and Business.

M

Das Microsoft Enterprise Agreement ist das Lizenzprogramm von Microsoft für große Unternehmen ab 500 Mitarbeitern. Dabei besteht freie Wahl, ob die Software im klassischen Lizenzpaket gekauft oder über den Microsoft Cloud Service lizenziert wird. Ein einziger Vertrag für das gesamte Unternehmen vereinfacht das Lizenzmanagement.

Die Lizenzbestimmungen von Microsoft erklären die Nutzungsrechte für OEM-, Systembuilder- und FPP-Produkte. Sie sind sehr wichtig, da sie z. B. Re-Imaging-Rechte, Downgrade-Rechte und diverse weitere Nutzungsbestimmungen definieren.

Die frühere Bezeichnung der Lizenzbestimmungen war Microsoft EULA, die Abkürzung für End User License Agreement (Endbenutzer-Lizenzvereinbarung).

Das Microsoft Open-Lizenzprogramm ist geeignet für kleine und mittlere Unternehmen. Hier werden „Open License“, „Open Value“, „Open Value Company-Wide“ und „Open Value Subscription“ angeboten.

  • Open License und Open Value steht dabei für Modelle, wo neue Lizenzen nach Bedarf hinzugekauft werden können

  • Im Company-Wide- und Subscription-Modell wird die Bereitstellung für alle Unternehmensrechner standardisiert. Man nennt das die Standardisierung der Desktop-Plattform (für Office Desktop-Anwendung und Windows Desktop-Betriebssystem)
  • Neu ist seit Einführung der Microsoft Cloud eine exklusive Bereitstellung der Lizenzen und Software über Microsoft Online Services

Microsoft Open License steht für Unternehmen ab fünf Geräten bzw. Lizenzen zur Verfügung.

Die Product Terms von Microsoft erklären die Nutzungsrechte für Microsoft-Volumenlizenzen.  Das ist die englische Bezeichnung für die Microsoft-Lizenzbestimmungen. Sie sind sehr wichtig, da sie z. B. Re-Imaging-Rechte, Downgrade-Rechte und diverse weitere Nutzungsbestimmungen definieren. Sie können sie für Ihr Produkt in der gewünschten Sprache herunterladen.

Früher wurden die Microsoft Product Terms auch Product Use Rights genannt.

Select Plus war das ursprüngliche Lizenzprogramm von Microsoft für mittlere und große Unternehmen. Mittlerweile wird es nur noch für öffentliche Institutionen, Regierung und Behörden angeboten. Das Nachfolgeprogramm für Unternehmen zu Select Plus ist Microsoft Enterprise.

Software, die nicht in Form einer Box, sondern als Downloadlizenz verkauft wird. Meist sind Volumenlizenzen für Unternehmen bestimmt, da ein Product Key für die gekaufte Anzahl an Lizenzen verwendet wird. Volumenlizenzen verfügen in der Regel über deutlich erweiterte Nutzungsrechte, wie z. B. das Recht zu virtualisieren, Downgrade-Rechte, Home Use Rights oder Re-Imaging. Auch Volumenlizenzen können gekauft und verkauft werden, hierzu gibt es ein EuGH-Urteil, welches die Rechtslage für gebrauchte Software klärt.

Weiterführende Infos zu den Microsoft-Lizenzmodellen.

O

OEM steht für Original Equipment Manufacturer. Das sind Softwareprodukte, die gebündelt mit Hardware verkauft werden, meistens Windows Home oder Pro bzw. Office Home and Business oder Professional.

R

Der Begriff Re-Imaging erlaubt, dass ein einheitliches Image und ein Product Key zur Installation gemischter Softwareprodukte verwendet werden. Dieses Recht gibt es nur bei Microsoft-Volumenlizenzen.

Voraussetzungen für Re-Imaging sind: Es muss dasselbe Produkt (z. B. Windows 10 Pro) in derselben Sprache (z. B. Deutsch) mit denselben Produktkomponenten (unterschiedliche Office-Suites dürfen z. B. nicht gemischt werden) installiert werden. Besonders interessant ist das Re-Imaging für Microsoft-Betriebssysteme, da bei OEM-Lizenzen in der Regel Re-Imaging-Recht besteht und dadurch hohe Lizenzkosten eingespart werden können – kontaktieren Sie dazu unser Team.

S

Systembuilder-Lizenzen sind in der Regel Softwareprodukte, die von kleineren OEMs von dazu autorisierten OEM-Distributoren erworben werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie über kein OEM-Herstellerlabel verfügen. Sie eignen sich sehr gut als „qualifizierende Betriebssysteme“ für Microsoft-Volumenverträge oder zur Nutzung von Software in Schulen bzw. für die öffentliche Hand.

V

Mit dem Recht zur Virtualisierung ist es möglich, virtuelle Desktops einzurichten, um mittels verschiedener Geräte auf die gleiche Oberfläche und das gleiche System zuzugreifen. Sie sparen somit Server- & Betriebskosten und können ihre IT-Infrastruktur zentralisieren sowie Ressourcen besser planen oder auslasten. Üblicherweise ist die Virtualisierung nur mit Microsoft-Volumenlizenzen möglich.

Das VLSC, oder auch Volume Licensing Service Center, ist eine Plattform von Microsoft, auf der neu gekaufte Microsoft-Volumenlizenzen verwaltet und die Installationsdateien heruntergeladen werden können.

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